Was Lob und Ermutigung unterscheidet

Ursula Günster-Schöning referiert bei Montessori-Kooperationstag

12.02.2018/Coesfeld. Eltern wollen ihre Kinder aufbauen, unterstützen und motivieren – insbesondere mit Blick auf die Schullaufbahn. Wie das am besten gelingt, zeigte nun ein Kooperationstag auf, zu dem die beiden Montessori-Einrichtungen in Coesfeld, Kinderhaus und Grundschule, gemeinsam eingeladen hatten. Referentin Ursula Günster-Schöning sprach über „Lob und Ermutigung“ – vor Lehr- und Fachkräften, in der Gremienarbeit engagierten Eltern und den verschiedenen Therapeuten, die mit den Kindern vor Ort arbeiten.

Die Pädagogin, Seminarleiterin, Dozentin und Trainerin machte den insgesamt 65 überaus interessierten Teilnehmenden ganz grundlegende Charakteristika deutlich: Denn zwischen Lob und Ermutigung sei genau zu unterscheiden. „Das eine bezieht sich auf eine Person, ihre Leistung oder ein besonderes, persönliches Merkmal“, schilderte Günster-Schöning. Es sei deshalb nur in bestimmten, eher seltenen Situationen passend und angebracht. Ermutigung sei dagegen immer möglich; sie erhöhe die Selbstachtung des Kindes und helfe dabei, Frustrationen oder gar Niederlagen zu überwinden: „Man wertschätzt das Kind und seine Anstrengung – nicht das Ergebnis“, hielt Günster-Schöning fest.

Sein Gegenüber darf man dabei nicht unterschätzen: „Kinder sind hellhörig!“, hielt die Referentin fest – und zeigte auf, wie wichtig eine sensible, positive Wortwahl ist. Bei erfreulichen Ereignissen seufzen viele Eltern spontan: „Wenn das doch immer so wäre!“ Besser könne und solle man formulieren: „Finde ich prima, wie du das gemacht hast!“ Günster-Schönings Publikum im Klassenraum an der Seminarstraße konnte das lebendig und unterhaltsam vorgetragene Wissen in Murmelgesprächen in Kleingruppen vertiefen – und sich mit einer leckeren Suppe stärken, die das Küchenteam der Schule zubereitet hatte. Und natürlich gab es Gelegenheit zu Begegnung und persönlichem Austausch. „Herzlich danken wir dafür unserem Kooperationspartner, dem Jugend- und Familienbildungswerk als Träger der Weiterbildung“, betonten Kinderhausleiterin Ite Jansen und Schulleiterin Annette Bohmert.

Foto: Referentin Ursula Günster-Schöning (erste Reihe, 3.v.l.) und ihr Publikum

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